Ho Gaststaetten Ddr Restaurant Kneipe Osten 2

HO-Gaststätten in der DDR: Ein Stück DDR-Alltag auf dem Teller

Die HO-Gaststätten waren in der DDR ein fester Bestandteil des Alltags. Sie boten eine gewisse kulinarische Sicherheit mit standardisierten Preisen und Gerichten, gleichzeitig aber auch Raum für regionale Besonderheiten und die individuelle Kreativität der jeweiligen Leiter.

Standardisierung und Vielfalt

  • Standardisierte Speisekarten: Um eine gewisse Einheitlichkeit zu gewährleisten, gab es von der HO vorgegebene Speisekarten. Diese enthielten Klassiker wie Schnitzel, Gulasch, Fisch und verschiedene Beilagen.
  • Regionale Einflüsse: Trotz der Standardisierung spiegelten die Speisekarten oft auch regionale Besonderheiten wider. So gab es in Küstenregionen natürlich mehr Fischgerichte, während in anderen Gebieten deftige Fleischgerichte im Vordergrund standen.
  • Saisonale Angebote: Je nach Jahreszeit wurden auch saisonale Gerichte angeboten, wie beispielsweise Spargel im Frühling oder Wildgerichte im Herbst.

Besonderheiten und individuelle Note

  • Kreative Köche: Viele Köche in den HO-Gaststätten waren leidenschaftlich bei der Sache und versuchten, innerhalb der vorgegebenen Rahmenbedingungen ihre eigene Note einzubringen.
  • Lokale Produkte: Einige Gaststätten legten Wert auf die Verwendung lokaler Produkte und boten so eine kleine Abwechslung vom Standardangebot.
  • Spezielle Anlässe: Zu besonderen Anlässen wie Feiertagen oder Jubiläen wurden oft spezielle Menüs angeboten.

Typische Gerichte in HO-Gaststätten

  • Schnitzel: In verschiedenen Variationen, wie Wiener Schnitzel, Jägerschnitzel oder Zigeunerschnitzel, war das Schnitzel ein Klassiker auf den Speisekarten.
  • Gulasch: Sowohl das klassische ungarische Gulasch als auch deutsche Varianten mit Kartoffeln oder Knödeln waren beliebt.
  • Fischgerichte: Gebratener Fisch, Fischfrikadellen oder Fischpaniertes waren besonders in Küstenregionen häufig vertreten.
  • Salate: Neben den klassischen Kartoffel- und Nudelsalaten gab es auch saisonale Salate mit frischen Zutaten.
  • Desserts: Eis, Pudding, Kompott und Kuchen rundeten das Angebot ab.

Die Atmosphäre in HO-Gaststätten

Die Atmosphäre in den HO-Gaststätten war oft geprägt von einer gewissen Gemütlichkeit und Nostalgie. Die Einrichtung war oft einfach, aber zweckmäßig. Viele Gaststätten hatten eine eigene Stammkundschaft, die sich regelmäßig zum Essen traf.

Warum waren HO-Gaststätten so beliebt?

  • Verlässlichkeit: Die HO-Gaststätten boten eine gewisse Verlässlichkeit und Sicherheit. Man wusste, was man bekommt.
  • Bezahlbarkeit: Das Essen war in der Regel erschwinglich und für viele Menschen erschwinglich.
  • Treffpunkt: Die HO-Gaststätte war oft ein Treffpunkt für Familien, Freunde und Kollegen.

Fazit

Die HO-Gaststätten waren mehr als nur Orte, an denen man etwas essen konnte. Sie waren ein Spiegelbild der DDR-Gesellschaft und boten einen Einblick in den Alltag der Menschen. Auch wenn die HO-Gaststätten heute nicht mehr existieren, leben ihre Gerichte und die damit verbundene Nostalgie in vielen Herzen weiter.

Typische Gerichte auf der HO Speisekarte

In den HO-Gaststätten der DDR gab es eine ganze Reihe an typischen Gerichten, die oft auf den Speisekarten zu finden waren. Diese Gerichte waren nicht nur sättigend, sondern spiegelten auch den Geschmack der damaligen Zeit wider.

Hier sind einige der Klassiker:

  • Fleischgerichte:
    • Schnitzel: In verschiedenen Varianten, wie Wiener Schnitzel, Jägerschnitzel oder Zigeunerschnitzel, war das Schnitzel ein absoluter Klassiker.
    • Gulasch: Sowohl das klassische ungarische Gulasch als auch deutsche Varianten mit Kartoffeln oder Knödeln waren beliebt.
    • Wurstgerichte: Wurstgulasch, Sülze und verschiedene Wurstsorten waren ebenfalls häufig auf den Speisekarten zu finden.
    • Hackbraten: Ein herzhafter Hackbraten mit Bratkartoffeln war eine beliebte Wahl.
  • Suppen:
    • Soljanka: Diese herzhafte Suppe mit verschiedenen Fleischsorten, Wurst und Gewürzen war ein beliebtes Gericht.
    • Erbsensuppe: Eine deftige Suppe, die oft mit Speck und eingelegten Gurken serviert wurde.
    • Hühnernudelsuppe: Ein Klassiker für kalte Tage.
  • Beilagen:
    • Kartoffeln: In allen möglichen Variationen, wie Salzkartoffeln, Bratkartoffeln oder Kartoffelpüree.
    • Reis: Besonders beliebt als Beilage zu Fleischgerichten.
    • Gemüse: Oft gab es gekochtes Gemüse wie Möhren, Erbsen oder Blumenkohl.
  • Desserts:
    • Pudding: Vanillepudding oder Schokoladenpudding waren beliebte Nachspeisen.
    • Kompott: Obstkompott aus Dosen oder frisch zubereitet.
    • Eiscreme: Besonders im Sommer war Eiscreme ein beliebter Abschluss.

Warum waren diese Gerichte so beliebt?

  • Sättigend: Die Gerichte waren oft sehr deftig und sättigend, was für viele Menschen wichtig war.
  • Vertraut: Die Gerichte waren bekannt und schmeckten vielen Menschen.
  • Bezahlbar: Das Essen in den HO-Gaststätten war in der Regel erschwinglich.

Neben diesen Klassikern gab es natürlich auch regionale Besonderheiten und saisonale Gerichte. So konnte man beispielsweise an der Küste frischen Fisch genießen, während im Herbst Wildgerichte auf der Speisekarte standen.

Was gab es neben der HO noch in der Gastronomie?

Neben den HO-Gaststätten gab es in der DDR eine Vielzahl anderer Gastrobetriebe, die sich in ihren Besitzverhältnissen und ihrem Angebot unterschieden. Hier ein Überblick:

1. Konsumgaststätten:

  • Träger: Betrieben von den Konsumgenossenschaften.
  • Angebot: Ähnlich wie die HO-Gaststätten, oft mit einem etwas einfacheren Angebot und niedrigeren Preisen.
  • Zielgruppe: Überall im Land verteilt und dienten der Grundversorgung.

2. Betriebsgaststätten:

  • Träger: Betrieben von Betrieben und Kombinaten.
  • Angebot: Oft mittagstischorientiert, da sie vor allem den Beschäftigten der Betriebe dienten.
  • Besonderheit: Manchmal gab es auch für Gäste außerhalb des Betriebes die Möglichkeit, dort zu essen.

3. Bahngaststätten:

  • Träger: Betrieben von der Deutschen Reichsbahn.
  • Angebot: Vor allem an Bahnhöfen und in Zügen zu finden. Das Angebot reichte von einfachen Imbissen bis hin zu Restaurants.

4. FDGB-Ferienheime:

  • Träger: Betrieben vom Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB).
  • Angebot: In den Ferienheimen gab es oft Restaurants oder Kantinen, die den Urlaubern Verpflegung anboten.

5. Interhotels:

  • Träger: Staatliche Betriebe, die sich auf den Tourismus für ausländische Gäste spezialisiert hatten.
  • Angebot: Hochwertige Gastronomie mit internationalem Standard.
  • Zielgruppe: Vor allem ausländische Touristen und eine privilegierte Klientel aus der DDR.

6. Private Gaststätten:

  • Träger: In den Anfangsjahren der DDR gab es noch eine Vielzahl privater Gaststätten.
  • Entwicklung: Im Laufe der Zeit wurden diese jedoch zunehmend verstaatlicht oder in Genossenschaften integriert.
  • Angebot: Das Angebot war vielfältig und reichte von einfachen Kneipen bis hin zu gehobenen Restaurants.

Besitzverhältnisse und Besonderheiten:

  • Staatliche Kontrolle: Die meisten Gaststätten unterlagen einer starken staatlichen Kontrolle. Preise, Angebot und Qualität waren oft reguliert.
  • Planwirtschaft: Die Gastronomie war Teil der Planwirtschaft und unterlag somit den Zielen und Vorgaben des Staates.
  • Mangel an Gütern: Oft gab es Engpässe bei Lebensmitteln und anderen Zutaten, was sich auf die Qualität und Vielfalt der Speisen auswirkte.
  • Schwarzmarkt: Trotz der staatlichen Kontrolle gab es einen Schwarzmarkt, auf dem man manchmal besondere Lebensmittel oder Getränke erwerben konnte.

Zusammenfassend:

Die Gastronomie in der DDR war geprägt von einer Mischung aus staatlicher Kontrolle und regionalen Besonderheiten. Während die HO-Gaststätten und die Konsumgaststätten die Grundversorgung sicherten, boten die Interhotels und einige private Betriebe ein höherwertiges Angebot. Die Betriebsgaststätten und die Gaststätten in den Ferienheimen dienten eher spezifischen Zielgruppen.